Interessante Lektüre in der „Akte Oberösterreich“ der OÖ Nachrichten-Ausgabe vom Freitag: „Der Ladepark-Pionier reibt sich an E-Konzernen“. Ex-Chefredakteur Gerald Mandlbauer beleuchtet das E-Mobilität-Engagement der beiden oberösterreichischen Unternehmer Gerhard Limberger und Johann Drack mit ihrer pod-Bau GmbH. Lässt die Leser etwas staunend und mit offenen Fragen zurück …

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Faktencheck: "Man muss den Netzgesellschaften Dampf machen."

Folgendes ist dort zu lesen:

Limbergers Kritik richtet sich an die Netzbetreiber. "Wenn wir den Ausbau beschleunigen wollen, muss die Politik vor allem den Energieversorgern und insbesondere den Netzgesellschaften Dampf machen."

Diese Behauptung ist irreführend. Der Netzbetreiber kann nur im Rahmen der bestehenden Gesetze handeln und schwebt nicht (wie hier suggeriert wird) im rechtsfreien Raum. Wer solche Kritik vorbringt, könnte sich auch das Wissen angeeignet haben, dass die Politik genau deshalb einen regulierten Monopolbereich mit klaren Regeln geschaffen hat. Ziel war, ein möglichst effizientes und gerechtes Kostenverteilungssystem für alle Netznutzer zu schafften. Also ein System gegen Freunderlwirtschaft und Einflussnahme. Wer das Stromnetz mehr in Anspruch nimmt, muss mehr dafür bezahlen. Aktuell passiert das abhängig vom Verbrauch, es soll in Zukunft abhängig von der Leistung werden.

Deshalb müsste die Stoßrichtung logischer Weise eine andere sein: die Politik muss Rahmenbedingungen schaffen, dass die Netzbetreiber das, was von der Gesellschaft gewünscht und gebraucht wird, im Rahmen der Gesetze auch umsetzen können.

Faktencheck: "Die E-Wirtschaft schafft es trotz Übergewinnen nicht, fünf Umspannwerke zu bauen!"

Weiters ist zu lesen:

Damit ist es so wie beim privaten Photovoltaik-Ausbau: Man stößt an Systemgrenzen. Während die E-Wirtschaft Mühe hat, ihre Übergewinne zu investieren (und dies oft im Ausland tut, wo sie in PV und Windkraft anlegt), schafft sie es nicht, in Oberösterreich fünf Umspannwerke zu bauen.

Diese Behauptung ist falsch. Damit der Unsinn der Aussage in der „Akte Oberösterreich“ erkennbar wird, kann man diesen gerne vom Stromnetz auf das Straßennetz umlegen - das würde in der Diktion der „Akte“ dann wiefolgt lauten:

Während die Automobil-Industrie Mühe hat, Ihre Übergewinne zu investieren (und dies oft im Ausland tut, wo sie in Elektromobilität und Wasserstoffantriebe anlegt), schafft sie es nicht, in Oberösterreich fünf Autobahnauffahrten zu bauen.

Dass das für den Bereich der Netz Oberösterreich GmbH nicht stimmen kann, kann man hier im Blog in der Kategorie Umspannwerke nachlesen. Im Übrigen wurde kein einziges Umspannwerksprojekt wurde einen „Ladepark“ ausgelöst. Das liegt möglicherweise daran, dass es so ein Projekt nicht gibt …