Das Stromnetz in Österreich
Jedes Haus, jeder Betrieb und jede Erzeugungsanlage ist an das Stromnetz angeschlossen. Wie das funktioniert, lesen sie hier.

Das Stromnetz in Österreich

Jedes Haus, jeder Betrieb und jede Erzeugungsanlage ist an das Stromnetz angeschlossen. Das wird trotz laufender Änderung der Erzeugungsstruktur und -technologie auch langfristig so bleiben. Physikalisch bedingt ist das Stromnetz streng hierarchisch in verschiedene Netzebenen strukturiert, wobei jeder Netzebene eine bestimmte Aufgabe zukommt.


Strom muss über Leitungen transportiert werden


Übertragen wird elektrische Energie über eine Leitung, die von Mast zu Mast gespannt ist, oder über ein Erdkabel, das entlang eines Weges in der Erde verlegt wird. Die Leitung muss aus einem elektrischen Leiter bestehen, sonst kann die Leistung nicht durch Elektronen von einem zum anderen Ende der Leitung übertragen werden. Eine Übertragung ohne leitende Verbindung gibt es im Stromnetz nicht.


Sie können hier in unseren Podcast zu diesem Thema reinhören - Betriebsleiter Andreas Abart erklärt den Aufbau des Stromnetzes.

 

 


Die physikalischen Gesetze regeln, wie aufwändig der Stromtransport ist


Je mehr Strom benötigt wird und je weiter der Strom transportiert werden muss, umso aufwändiger wird der Weg des Stroms. Das hat mit drei physikalischen Grundgesetzen zu tun. Wichtig für den Aufbau eines Stromnetzes sind das Ohm’sche Gesetz und die Kirchhoff’schen Gesetze. Sie beschreiben den Zusammenhang zwischen Spannung und Strom über den Widerstand und die beiden Weiteren die Grundeigenschaften von Stromkreisen.

Elektrische Netze werden heute mit Wechselstrom betrieben. Er hat sich gegenüber dem anfangs verwendeten Gleichstrom letztlich durchgesetzt. Wesentliche Vorteile der Wechselspannung liegen in der Möglichkeit Elektrizität auf die gewünschte Spannung anzupassen. Erst bei speziellen Anforderungen, wie den Transport von extrem hohen Strommengen (ab etwa 1.000 Megawatt, MW) über mehrere hundert und tausend Kilometer, kommt eine spezielle Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) zum Einsatz. Die britischen Inseln sind zum Beispiel über HGÜ-Seekabel mit Kontinentaleuropa verbunden. Mit den Möglichkeiten moderner Leistungselektronik ist zwar die Diskussion über vermehrten Einsatz von Gleichstromtechnik neu aufgekommen, allerdings ist es selbst langfristig gesehen nicht notwendig, die etablierte Wechselstromversorgung durch Alternativen zu ersetzen.



Die Übertragungsnetze


Die oberste Ebene des europäischen Höchstspannungsnetzes – das Übertragungsnetz - dient dem internationalen Stromtransport und ist die Basis für eine stabile Stromversorgung. Ohne starkes Übertragungsnetz gäbe es die Versorgungssicherheit nicht, die in Europa üblich ist. Es gäbe keinen Weg für Windkrafterzeugung in der Nordsee zu den Verbrauchern und keine Anbindung der großen Sonnenkraftwerke in den südeuropäischen Staaten.

Das europäische Übertragungsnetz erstreckt sich vom Norden Dänemarks bis in den Süden Italiens, von Portugal bis in die Türkei. Über Seekabel, die als spezielle Hochspannungsgleichstromverbindungen ausgeführt sind, sind auch Skandinavien, die britischen Inseln und Irland Teil dieses Netzes.

Dieses übergeordnete Stromnetz wird in den einzelnen Staaten von nationalen Übertragungsnetzbetreibern betrieben, in Österreich ist das die Austrian Power Grid AG (APG). Die APG ist eine Tochter des Verbund-Konzerns.


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Der Übertragungsnetzbetreiber

Die Aufgabe des Übertragungsnetzbetreibers ist es, den Stromtransport und das Funktionieren des internationalen Verbundnetzes sicherzustellen.




Die Verteilnetze


Die anderen Netzebenen des öffentlichen Stromnetzes (Hausinstallationen sind private Netze) werden als Verteilernetze bezeichnet. Sie werden von konzessionierten Verteilernetzbetreibern errichtet, gewartet und betrieben. Im größten Teil von Oberösterreich ist das Netz Oberösterreich GmbH, der Strom- und Gasnetzbetreiber der Energie AG Oberösterreich. Das 110-kV-Hochspannungsnetz stellt das Rückgrat der oberösterreichischen Stromversorgung dar. Weitere Verteilnetzbetreiber sind unter anderem die Linz Netz GmbH und die Wels Strom GmbH.

Die Verteilnetzbetreiber kümmern sich auch um die Verteilung der Energie bis hin zu den Verbrauchern. Diese Verteilung erfolgt über die untergeordneten Mittel- und Niederspannungsnetze.


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Die Aufgaben des Verteilnetzbetreibers

Ein Verteilnetzbetreiber betreibt das Stromnetz zu den Kunden. In vielen Fällen ist das Netz mit den großen Transportnetzen verbunden.



Das Stromnetz in Oberösterreich


Das Bild zeigt das Netzgebiet der Netz OÖ. Die Verbindungspunkte (blau) zum Übertragungsnetz (grün) befinden sich in Ernsthofen, Lambach und St. Peter bei Braunau. Die roten Linien sind die 110-kV-Leitungen, die gelben Punkte sind Umspannwerke, die Verbindungsstellen zum Mittelspannungsnetz.

Das Mittelspannungsnetz verbindet alle Trafostationen in der Region mit diesen Umspannwerken. Es ist feinmaschig aufgebaut und über ganz Oberösterreich verteilt.

Ausgehend von den Trafostationen werden fast alle Kundenanlagen über das Niederspannungsnetz mit Strom versorgt. Kunden mit großem Energiebedarf können auch direkt in den übergeordneten Spannungsebenen angebunden werden.


Das Stromnetz der Netz Oberösterreich GmbH


Die Netz Oberösterreich GmbH errichtet und betreibt das Stromnetz in weiten Teilen Oberösterreichs. Das moderne und zuverlässige Leitungsnetz sorgt für eine sicher Energieversorgung und liefert damit die Basis für Lebensqualität und einen attraktiven Wirtschaftsstandort.  

So ist das Versorgungsnetz in Oberösterreich in das österreichische Gesamtsystem eingebunden: 



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