Stromversorgung Mühlviertel
Ziel des Projektes ist es, eine ausfallsichere Netzanbindung für das gesamte Mühlviertel herzustellen und entsprechende Zusatzkapazitäten zu schaffen.

Stromversorgung Mühlviertel

Ziel des Projektes Stromversorgung Mühlviertel ist es, eine ausfallsichere Netzanbindung für das gesamte Mühlviertel herzustellen und entsprechende Zusatzkapazitäten für die sichere Stromversorgung in der Region zu schaffen. Das Projekt ist eines der wichtigsten Vorhaben im Verteiler-Netzentwicklungsplan (V-NEP) der Netz Oberösterreich GmbH.


„Mehr Netz“ für die Energiezukunft


Das Stromnetz ist das Rückgrat der zuverlässigen und leistungsfähigen Stromversorgung, einer gelungenen Energiewende und einer sicheren Energiezukunft. Um möglichst viele Haushalte, Landwirtschaften, Geschäfte und Unternehmen in Oberösterreich versorgen zu können, muss das Stromnetz kontinuierlich gewartet, erneuert, erweitert und ausgebaut werden. 

Ein Ausbauprojekt von zentraler Bedeutung für das nördliche Oberösterreich ist jenes der „Stromversorgung Mühlviertel“: Die Errichtung einer neuen 110-kV-Hochspannunsleitung zwischen Rohrbach und Rainbach sowie der Bau eines neuen Umspannwerks in Bad Leonfelden soll eine ausfallsichere Netzanbindung für das gesamte Mühlviertel gewährleisten. So kann künftig sowohl dem gestiegenen Strombedarf – etwa für Betriebe, die schon jetzt auf den Netzausbau warten, als auch für die Menschen in der Region, die Teil der Energiewende werden wollen und auf Wärmepumpen und Elektroautos umsteigen wollen – gedeckt werden. Das Projekt ist aber auch wesentlich, um den zahlreichen Wünschen nach Einspeisung von dezentral erzeugtem Strom (etwa durch Photovoltaik- oder Windkraft-Anlagen) zu ermöglichen. 

Das Projekt „Stromversorgung Mühlviertel“ ist eines der wichtigsten Projekte des Verteiler-Netzentwicklungsplans  für das Bundesland Oberösterreich. Dieser enthält jene Netzausbau-Projekte, die für eine zuverlässige und leistungsfähige Stromversorgung Oberösterreichs notwendig sind. 

Das Projekt im Detail


„Mehr Netz“ für das Mühlviertel bedeutet eine sichere und nachhaltige Stromversorgung für die Region, aber auch neue Möglichkeiten, dezentral erzeugte Energie für eine saubere und nachhaltige Energiezukunft nutzen zu können. Das Projekt enthält folgende Maßnahmen:

Errichtung einer neuen Hochspannungsleitung 

Zwischen Rohrbach und Rainbach wird eine neue 110-kV-Hochspannunsgleitung errichtet. Diese ist als 2-systemige Freileitung mit einer Übertragungsleistung von 2 x 200 MVA ausgelegt. Dadurch wird ein sogenannter „Ringschluss“ im Hochspannungsnetz erreicht, es werden also bestehende Leitungen miteinander verbunden. Dies ist ein wesentlicher Faktor für die bestmögliche Versorgungssicherheit. 

Die Hochspannungsleitung wird von Rohrbach bis zum Umspannwerk in der Bad Leonfeldener Ortschaft Langbruck von der Netz Oberösterreich GmbH errichtet und betrieben. Zwischen Bad Leonfelden und Rainbach ist der Betreiber die Linz Netz GmbH. 

Errichtung eines neuen Umspannwerks

In Bad Leonfelden (Ortschaft Langbruck) wird ein neues Umspannwerk errichtet. Hier wird jener Strom, der über die neue Hochspannungsleitung die Region erreicht, zur weiteren Verteilung in das Mittelspannungsnetz geleitet. Das Umspannwerk wird von beiden Netzbetreibern gemeinsam genutzt.

Projektunterlagen liegen zur öffentlichen Einsicht auf

Die Oö. Landesregierung als UVP-Behörde führt für das Projekt „Stromversorgung Mühlviertel“ eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) im vereinfachten Verfahren durch (AUWR-2024-193676/16-HR). Alle technischen Einzelheiten, insbesondere die vorhabensgegenständlichen Anlagen, Eingriffe und Maßnahmen, sind in den Projektunterlagen enthalten.

Zu den Projektunterlagen



aktueller Entwurf Trassenverlauf (März 2023)



Projektchronik


Was bisher geschah

2012 - 2014 Bedarfsfeststellung
2017 / 2018 Evaluierung möglicher Planungskorridore 
2019 Erster Trassenentwurf + Information betroffener Grundeigentümer
2020 / 2021 Expertendialog
2021 Beantragung und Erlass eines Vorarbeitenbescheids 
2022 Feststellung des Erfordernisses einer Umweltverträglichkeitsprüfung 
31.05.2024 Einreichung der Umweltverträglichkeitserklärung bei der Behörde 
Sommer 2024 Ediktveröffentlichung seitens der UVP-Behörde
öffentliche Auflage der Projektunterlagen
Möglichkeit Stellungnahmen bei der Behörde einzubringen (bis 30. August 2024)
Herbst 2024 Veröffentlichung des Umweltverträglichkeits-Gutachtens (UVG) seitens der Behörde 
öffentliche Auflage 
Möglichkeit Stellungnahmen bei der Behörde einzubringen
Jänner 2025 öffentliche, mündliche Verhandlung

Nächste Schritte

ca. Sommer 2025 Bescheid in 1. Instanz

Möglicher weiterer Verfahrensverlauf

Im Fall eines Einspruchs gegen einen erstinstanzlichen Bescheid findet dieses Verfahren beim Bundesverwaltungsgericht statt. Die Vorlaufzeit eines derartigen Verfahrens beläuft sich auf ca. ein Jahr:

ca. 2. Halbjahr 2026 Verfahren beim Bundesverwaltungsgerichtshof
ca. Ende 2026 / Anfang 2027  Zweit- bzw. letztinstanzlicher Bescheid

Die Bauzeit des Projektes beträgt nach Ende des Genehmigungsverfahrens ca. 24 Monate.



Aktuelles


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Häufig gestellte Fragen


Was beinhaltet die Umweltverträglichkeitserklärung (UVE)?

Eine UVE beschreibt sämtliche durch Bau und Betrieb denkbaren Auswirkungen des Projekts auf die Umwelt bzw. laut Umweltverträglichkeitsprüfungs-Gesetz (UVP-G 2000) definierten Schutzgüter (z.B. Mensch, Tiere, Pflanzen, Boden, Wasser, Luft, etc.). Sie umfasst über 20 Fachbereiche und zahlreiche Expert:innen- und Sachverständigen-Gutachten (z.B. hinsichtlich Pflanzen- und Tierbeständen, Schallmessungen, Kulturgütern, etc.). Für das Erstellen der Unterlagen im Umweltbereich muss mindestens eine volle Vegetationsperiode durch Untersuchungen sachverständiger Gutachter abgebildet sein. Daher dauern die Arbeiten zur Erstellung einer UVE in der Regel mindestens ein Jahr. 

Wie läuft der Prozess der Umweltverträglichkeitsprüfung ab?

Für die Umweltverträglichkeitsprüfung muss das projektwerbende Unternehmen eine Umweltverträglichkeitserklärung erstellen. Diese wird von der zuständigen Behörde auf Vollständigkeit geprüft. Sind die Unterlagen vollständig, kommt es zu einer Verfahrenskundmachung und Veröffentlichung aller Projektunterlagen. Interessensgruppen und Personen können zu diesen bei der Behörde Stellungnahmen einbringen. Diese werden nach der Kundmachung von der Behörde eingearbeitet und die öffentliche Kundmachung der eigentlichen Verhandlung (landläufig als „Umweltverträglichkeitsprüfung“ bezeichnet) wird vorbereitet und abgehalten. Die Verhandlung ist öffentlich. 

Gibt es eine Entschädigung für die Inanspruchnahme von Grund?

Ja. Grundsätzlich wird bei derartigen Bauprojekten zum frühestmöglichen Zeitpunkt Kontakt mit den Grundeigentumsparteien entlang der geplanten Trasse aufgenommen. Diese können sich nach Möglichkeit auch in die Trassen- und Maststandortplanung einbringen. Zudem wird den Grundeigentumsparteien eine Entschädigung für die temporäre Inanspruchnahme ihres Grund und Bodens im Rahmen der Bauarbeiten angeboten, Natürlich wird auch der Bodenverlust an Maststandorten, an denen Fundamente errichtet werden, entschädigt. Die Berechnung der Entschädigungssumme erfolgt dabei anhand des mit der Landwirtschaftskammer abgeschlossenen Rahmenübereinkommen. Sie können dieses in der Dokumentensammlung einsehen. 

Wie viel Fläche nimmt das Projekt „Stromversorgung Mühlviertel“ in Anspruch? 

Während der Bauphase müssen Mastzufahrten für Baustraßen errichtet werden. Diese werden wieder vollständig rückgebaut. An sämtlichen Standorten der Stahlrohrmaste werden Fundamente mit einer Fläche von ca. 2x2 Meter errichtet. Flächen, die mit Seilen überspannt werden, können auch nach der Bauphase wieder bewirtschaftet werden. Felder können agrarwirtschaftlich wieder uneingeschränkt genutzt werden. m Fall von Wald wird dieser (falls notwendig) wieder aufgeforstet. Es ist lediglich dafür Sorge zu tragen, dass keinerlei Kontakt zu den Leiterseilen – etwa bei hohem Baumwuchs – passiert. 

Wie viel Waldfläche muss für das Projekt gerodet werden?

Beim Projekt „Stromversorgung Mühlviertel“ beläuft sich die gesamte Rodungsfläche im Bereich der Mastfundamente an allen ca. 170 Maststandorten auf 14.456 m² (1,45 ha). Auf diesen Flächen kann kein Baum mehr wachsen, weil ein Mastfundament betoniert wird. Per Gesetz ist der Netzbetreiber aber zur Ersatzaufforstung in der Region im gleichen Ausmaß verpflichtet. Die Fläche von 1,45 ha Wald entsteht also an anderer Stelle neu.

Das Ausmaß der Fällungen, also Flächen, die während der Bauphase und in weiterer Folge während des Betriebs regelmäßig bearbeitet werden müssen, um ein Aufwachsen des Bewuchses in die Leitung zu verhindern, beträgt 545.978 m² oder 54,6 ha. Es ist dies die gesamte Fläche im Schutzbereich der Freileitung - das heißt aber nicht, dass auch die ganze Fläche bearbeitet oder verändert wird. Auch diese Flächen werden, falls erforderlich, mit heimischen Gehölzen wieder aufgeforstet. Zudem werden Ausgleichsmaßnahmen in der Region von ca. 700.000 m² oder 70 ha durchgeführt.   

Sie können das auch im Blog-Beitrag zu diesem Thema nachlesen.

Warum wird eine Freileitung errichtet und kein Erdkabel verlegt?

Während der Einsatz von Erdkabelleitungen im Nieder- und Mittelspannungsnetz Standard ist, werden im Hochspannungsnetz fast ausschließlich Freileitungen errichtet – vor allem, wenn Strom über weite Strecken wie im Fall des Projekts „Stromversorgung Mühlviertel“ transportiert werden soll. Zudem erschwert die Betriebsweise des gelöschten Netzes eine Ausführung der Leitungsverbindung als Erdkabel, weil die Erdkabellängen im gelöschten Netz begrenzt sind. Es wären deshalb kostenintensive bauliche und technische Maßnahmen notwendig, um im Fall eines Erdkabels eine sichere Betriebsführung zu gewährleisten.

Wie kam die Trassenfindung zustande?

Unter Anwendung des Trassenleifadens des Landes OÖ wurden verschiedene Trassen nach unterschiedlichen Kriterien (etwa Raumordnung, Naturschutz, Wasser- und Forstrecht, Luftfahrtsrecht etc.) bewertet. Alle Bewertungskriterien wurden zu einer Gesamtbewertung der möglichen Trassen zusammengefasst. Daraus haben sich objektive Wirkpotenziale einzelner Trassenalternativen ergeben, die miteinander verglichen wurden. Jenes Areal mit der geringstmöglichen Wirkung – ein etwa 200 Meter breiter Planungskorridor – wurde zur Detailplanung der Trasse herangezogen. Die Detailplanung erfolgte nach folgenden, der Wichtigkeit nach gereihten Kriterien: 

  • Berücksichtigung von Planungsinteressen und Bedürfnissen von Mensch und Natur
  • Ausnutzung des Geländes und Integration ins Landschaftsbild
  • Mastsituierungen auf Grundstücksgrenzen, neben bestehenden Wegen, etc. in enger Abstimmung mit den Grundeigentumsparteien
Wann ist die Inbetriebnahme geplant?

Die Inbetriebnahme des Projekts „Stromversorgung Mühlviertel“ hängt davon ab, ob der erstinstanzliche Bescheid der Umweltverträglichkeitsprüfung (dieser wird im Sommer 2025 erwartet) positiv ausfällt. Als Projektwerber gehen wir nach gründlicher Vorbereitung des Projektes davon aus! Sollten gegen diesen Bescheid keine Rechtsmittel ergriffen werden, kann sofort mit dem Bau begonnen werden. Dieser wird in etwa 2 Jahre in Anspruch nehmen. Eine Inbetriebnahme der neuen Infrastruktur wäre entsprechend Ende 2027 realistisch.  

Sollte es gegen den erstinstanzlichen Bescheid Einsprüche geben, so verzögert sich der Zeitplan die Dauer des Verfahrens vor dem Bundesverwaltungsgerichtshof. Aus der Erfahrung dauert ein derartiges Verfahren etwa eineinhalb Jahre. 


Dokumentensammlung


allgemeine Dokumente

Stromversorgung Mühlviertel: allgemeiner Projektfolder (Juli 2019)

Stromversorgung Mühlviertel: Das Genehmigungsverfahren (Oktober 2019)

Stromversorgung Mühlviertel: Details zur Planung (Juli 2019)

Stromversorgung Mühlviertel: Entschädigungsgrundsätze bei Grundinanspruchnahme (Oktober 2019)

Stromversorgung Mühlviertel: Projektinformation Grundeigentümer (November 2019)

Stromversorgung Mühlviertel: Projektinformation Grundeigentümer (Dezember 2020)

Stromversorgung Mühlviertel: Projektinformation Grundeigentümer (Februar 2022)

Stromversorgung Mühlviertel: Projektinformation Grundeigentümer (Juli 2022)

Stromversorgung Mühlviertel: Rahmenübereinkommen für Grundinanspruchnahme (Juli 2022)

Stromversorgung Mühlviertel: Projektinformation Grundeigentümer (Dezember 2023)

Stromversorgung Mühlviertel: Projektinformation Grundeigentümer (Juni 2024)

Expertendialog (September 2020)

Stromversorgung Mühlviertel - Expertendialog: Stellungnahme zur Studie der IGLM

Stromversorgung Mühlviertel - Expertendialog: Prognose Entwicklung von Strombedarf und -erzeugung

Stromversorgung Mühlviertel - Expertendialog: Positionspapier von oesterreichs energie zum 110-kV-Leitungsbau - Erdkabel oder Freileitung

Stromversorgung Mühlviertel - Expertendialog: Transportgutachten Bahnhof Freistadt - UW Rohrbach

Stromversorgung Mühlviertel - Expertendialog: Transportgutachten Obermühl a.d. Donau - UW Rohrbach

Stromversorgung Mühlviertel - Expertendialog: Transportgutachten Bahnhof Summerau - UW Rainbach

Stromversorgung Mühlviertel - Expertendialog: Transportgutachten Bahnhof Freistadt - UW Freistadt

Stromversorgung Mühlviertel - Expertendialog: Bericht TU Graz zu Auswirkungen von vermehrtem Einsatz von Erdkabeln in gelöscht betriebenen 110-kV-Freileitungsnetzen



Weitere Projekte


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Änderungshinweise

11.12.2024 Einfügen Link zu Verfahrensunterlagen (Stellungnahmen und Einwände) für die Umweltverträglichkeitsprüfung
19.07.2024 Aktualisieren des Trassenverlaufs und einfügen des Trassenteiles vom Umspannwerk in Bad Leonfelden nach Rainbach
11.07.2024 Einfügen Link zu Verfahrensunterlagen (Land Oberösterreich) für die Umweltverträglichkeitsprügung
21.06.2024 Einfügen Grundeigentümerbrief in Dokumentensammlung
Aktualisierungen Inhalte und zeitlicher Ablauf, Einfügen von Fragen und Antworten
24.12.2023 Einfügen Grundeigentümerbrief und Rahmenübereinkommen in Dokumentensammlung
13.06.2022 Aktualisierung Trassenverlauf mit aktuellem Entwurf Leitungsführung
07.03.2022 Einfügen Grundeigentümerbrief in Dokumentensammlung
Einfügen Dokumente Expertendialog in Dokumentensammlung
27.01.2022 Aktualisierung Trassenverlauf mit aktuellem Entwurf Leitungsführung
20.01.2021 Fehlerhafte Ausspielung Grundeigentümerbrief in Dokumentensammlung korrigiert
10.12.2020 Einfügen Grundeigentümerbrief in Dokumentensammlung
03.12.2020 Einfügen Trassenvergleich Erstentwurf vs. Planungsentwurf
27.11.2019 Einfügen Dokumentensammlung
Anpassen Navigationselemente
26.11.2019 Einfügen Karten-Ansicht Treassenverlauf
Einfügen neues PDF-Dokument "Entschädigungsgrundsätze bei Grundinanspruchnahme"
Aktualisierung Beschreibung Genehmigungsverfahren und Einfügen des aktualisierten PDF-Dokumentes "Genehmigungsverfahren"

 


Platzhalter für Benefit Boxen


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